Semmeringbahntunnel

Auch auf steirischer Seite gibt’s nun Vollgas

Steiermark
26.06.2017 16:01

Allen Unkenrufen und Einwendungen zum Trotz: Beim für die Steiermark so wichtigen Semmering-Basistunnel schreiten die Bauarbeiten zügig voran. Am Freitag fällt am rein steirischen Abschnitt Grautschenhof der Startschuss für den Vortrieb.

Es dauert zwar noch neun Jahre, bis die ersten Züge durch den 27 Kilometer langen Tunnel fahren, doch die Marschrichtung ist klar: Das Projekt ist nach jahrzehntelangen Verzögerungen endgültig auf Schiene!

Während man beim Abschnitt Gloggnitz (NÖ) bereits mehr als einen Kilometer in den Berg gegraben hat und im Mittelabschnitt Fröschnitzgraben nächstes Jahr die Tunnelvortriebsmaschinen loslegen, beginnen nun beim dritten Abschnitt Grautschenhof die bergmännischen Arbeiten. Am Freitag fällt der Startschuss, ausgehend von den Zugangsschächten werden die Röhren in beide Richtungen gebaggert und gesprengt.

Steirischer Minister warnt vor neuen Vergaberegeln
Für den obersteirischen Infrastrukturminister Jörg Leichtfried ist es ein Freudentag: "Der Semmering-Basistunnel ist eines der wichtigsten Projekte für die Steiermark: Wir verkürzen damit die Fahrzeiten massiv. Die Strecke Graz-Wien ist dann in einer Stunde und 50 Minuten machbar. Das bringt doppelt so viele Fahrgäste auf der Südbahn."

Doch der SP-Politiker malt auch ein Schreckensszenario an die Wand: Sollte nämlich in Zukunft, wie von der Bundes-VP angestrebt, die Direktvergabe von Verkehrsdienstleistungen nicht mehr möglich sein, müssten alle Bahnstrecken EU-weit ausgeschrieben werden. Somit könnten heimische Anbieter wie die ÖBB ausgebremst werden. Ausländische Riesen wiederum (aus Italien, Deutschland usw.) könnten zum Zug kommen und von den Milliardeninvestitionen Semmering- und Koralmtunnel profitieren. Auch die nicht profitablen steirischen Nebenstrecken drohen auf das Abstellgleis zu kommen.

Leichtfried würde auch gerne als Teil der nächsten Regierung Verkehrsprojekte vorantreiben: Er möchte etwa ein Konzept gegen Lkw-Mautflüchtlinge erarbeiten.

Jakob Traby und Gerald Schwaiger, Kronen Zeitung

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