Koralm

Jetzt formiert sich Widerstand gegen Megakraftwerk

Steiermark
19.06.2017 16:27

Die Pläne liegen seit einigen Jahren auf, doch jetzt wird es ernst mit dem Mega-Pumpspeicherkraftwerk auf der Koralm. Das entscheidende große Genehmigungsverfahren läuft. In der Region bildet sich Widerstand: Eine neue Bürgerinitiative sammelte in den Anrainergemeinden fast 1500 Unterschriften.

Für uns ist das ein Riesenerfolg", sagt Initiativensprecher Andreas Mathauer aus Schwanberg. 200 Unterschriften waren notwendig, um bei der vor kurzem eingeleiteten Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) Parteienstellung zu haben und Einwendungen einreichen zu können. Am vergangenen Freitag endete die Frist: Genau 1435 wahlberechtigte Personen gingen in den acht betroffenen Kommunen aufs Gemeindeamt und erklärten ihre Unterstützung.

"Wir haben am Freitag unsere Einwendungen bereits abgegeben", berichtet Mathauer. Zu den zentralen Bedenken zählen der Verlust des Glitzkars, eine zu erwartende Verschlechterung von Quellen und Gewässern sowie eine Verstärkung des Magnetfelds bei der 380-kv-Leitung, in der der erzeugte Strom eingespeist wird.

Auch die Grünen bohren jetzt nach
Mit ihrem Widerstand gegen das Großvorhaben ist die Initiative nicht alleine. Bereits seit längerem machen die Umweltschutzorganisationen WWF, Virus und Umweltdachverband mobil und haben erreicht, dass es überhaupt eine UVP gibt. Und auch die anfangs in der Sache eher zurückhaltenden Grünen werden offensiver und haben eine Anfrage an VP-Landesrat Hans Seitinger eingebracht. Sie wollen vor allem die möglichen Auswirkungen auf die Wasserversorgung und den Grundwasserspiegel in der Region erfahren. Denn in der Weststeiermark könne es laut den Grünen schon jetzt bei Trockenheit Probleme geben.

Daten & Fakten

  • Das Kraftwerk besteht in erster Linie aus zwei großen Speicherseen: Fließt das Wasser vom oberen See im Bereich der Glitzalm zum unteren See (Talraum des Seebachs), wird mit einer Turbine Strom erzeugt. Das Wasser wird danach wieder nach oben gepumpt.
  • Hinter dem Projekt stehen Peter Masser und Alfred Liechtenstein, die auch das umstrittene Kraftwerk an der Schwarzen Sulm planen. Gemeinsam mit Investoren müsste man eine Milliarde Euro aufstellen. Die Bauzeit soll sechs Jahre betragen.

Jakob Traby, Kronen Zeitung

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