Paukenschlag in Graz

Plagiatsaffäre: Landesrat Buchmann tritt zurück

Österreich
18.04.2017 09:51

Nach der Plagiatsaffäre um den steirischen Landesrat Christian Buchmann (ÖVP) zieht dieser nun Konsequenzen: Mit 25. April tritt er zurück. "Ich musste in den letzten Tagen zur Kenntnis nehmen, dass ein Fehler vor 17 Jahren schwerer wiegt als Leistungen in der Gegenwart und Ideen für die Zukunft", so Buchmann am Dienstag. Seine Nachfolge wird Barbara Eibinger-Meindl antreten.

Vor zwei Wochen war Buchmann sein Doktortitel wegen Plagiats aberkannt worden. Laut Universität Graz hatte er bei seiner Dissertation Zitierregeln nicht eingehalten. Von "gravierenden Verstößen gegen die gute wissenschaftliche Praxis" war seitens der Universität die Rede. Es tue ihm "persönlich sehr, sehr leid. Dafür möchte ich mich auch entschuldigen", sagte der Landesrat Anfang April.

Erfolge bei Tourismus und Forschung
Buchmann wird bei der nächsten Landtagssitzung am Dienstag kommender Woche aus der Landesregierung ausscheiden. Er verwies in einer Aussendung nach mehr als elfjähriger Tätigkeit als Landesrat auf eine Steigerung der steirischen F&E-Quote (Investitionen in Forschung und Entwicklung) von 3,2 auf 4,8 Prozent des Bruttoregionalprodukts. Im Tourismus seien zuletzt mit vier Millionen Gästen und 12,4 Millionen Nächtigungen Höchstwerte erzielt worden.

Schützenhofer: "Schritt mit Bedauern zur Kenntnis genommen"
Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) teilte am Dienstag mit, Buchmann habe ihn am Montagabend angerufen und seine Rücktrittspläne mitgeteilt, "um Schaden von seiner Person und der Gesinnungsgemeinschaft abzuwenden". Der Landeshauptmann habe den Schritt "mit Bedauern zur Kenntnis genommen" und hatte für den scheidenden Landesrat lobende Worte parat: "Er hat die Dinge behutsam und gut weiterentwickelt."

Am Dienstag schlug Schützenhöfer den Parteimitgliedern Barbara Eibinger-Miedl als Buchmann-Nachfolgerin vor, der ÖVP-Vorstand stimmte daraufhin einstimmig für sie. Die bisherige Klubobfrau wird sich um das Wirtschaftsressort, den Tourismus und die Europabeziehungen kümmern. Ob sie auch das Kulturressort von Buchmann übernimmt, ließ sie am Dienstag noch offen.

"Große Fußstapfen"
Eibinger-Miedl sprach von "großen Fußstapfen", die Buchmann hinterlasse. Sie freue sich auf die Ressorts: Die Wirtschaft sei ihr als Unternehmertochter "in die Wiege gelegt worden", in der vergangenen Landtagsperiode hatte sie schon als Tourismussprecherin fungiert und Europa sei ihr ein "Herzensanliegen".

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