Leicht radioaktiv

Steirer suchen strahlende Steine an Schulen

Steiermark
29.04.2017 15:14

Rasch und vorbildlich reagiert haben der Landesschulrat, steirische Direktoren und die Strahlenschutzabteilung des Landes: Weil vermutet wurde, dass sich in schulischen Mineraliensammlungen auch radioaktive Steine befinden könnten, wurde eine "Großfahndung" gestartet. In zwei Grazer Schulen wurde man fündig.

Es ist nicht lange her, da sorgte ein Zufallsfund in einem Salzburger Gymnasium für einiges Aufsehen: Bei einem Vortrag schlug der Geigerzähler eines Anti-Atom-Aktivisten in einer schulischen Mineraliensammlung an. Stein des Anstoßes: eine Pechblende, auch Uraninit genannt. Solche Mineralien sind leicht radioaktiv - was man zum Zeitpunkt ihrer Anschaffung für den Unterricht (in den meisten Fällen schon vor Jahrzehnten) noch zu wenig beachtete.

Die Salzburger Entdeckung und das dazugehörige Medienecho machte auch die steirischen Behörden auf die Problematik aufmerksam: Gibt es Pechblenden auch an unseren Schulen und geht von ihnen auch eine potenzielle Gefahr aus? Eine Frage, die der Landesschulrat beantwortet wissen wollte - und via Rundschreiben alle Direktoren ersuchte, verdächtige Gesteine in den hauseigenen Sammlungen umgehend zu melden.

Keinerlei Gefahr für Schüler
Fündig wurde man an zwei Grazer Gymnasien. Um auf "Nummer sicher" zu gehen, wurde die Landesabteilung für Lärm- und Strahlenschutz (Ewald Plantosar, Johannes Pritz) alarmiert: "Wir sind dann an die betroffenen Schulen gefahren und haben die Mineralien genau begutachtet", erzählt Referatsleiter Ewald Plantosar der "Krone".

Dabei stellte sich heraus, dass diese zwar strahlen, von ihnen bei sachgemäßer Handhabung allerdings keinerlei Gefahr ausgeht: "Diese Pechblenden dürfen nicht mit bloßer Hand berührt werden, müssen in einer Vitrine mit bruchsicherem Glas verwahrt bleiben und können aus einer Entfernung von einem halben Meter angeschaut werden", erklärt der steirische Atom-Experte. "Als Anschauungsmaterial im Physik-Unterricht können sie aber sogar sehr wertvoll sein!"

Gerald Schwaiger, Kronen Zeitung

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Steiermark



Kostenlose Spiele