"Etwas Besonderes"

Gegen alle Zweifel: Nadal kehrt auf Thron zurück

Sport
15.08.2017 14:33

Es war im Mai 2016 in Paris, als Sandplatz-König Rafael Nadal mit feuchten Augen vor dem Drittrundenspiel gegen Marcel Granollers seinen Rückzug von den French Open erklärte. Sein Handgelenk machte nicht mehr mit. Kaum einer hielt es damals für möglich, dass er auf Platz eins der Weltrangliste zurückkehren könnte. 15 Monate später hat der 31-Jährige alle Zweifel besiegt, ab Montag führt er wieder.

"Das ist für mich etwas sehr Besonderes. Es ist viel passiert, seitdem ich zum letzten Mal in dieser Position war. Verletzungen und einige schwere Momente, aber ich habe die Leidenschaft und die Liebe für das Spiel behalten", gestand der Mallorquiner. Nach seinem bisher famosen Jahr musste der Linkshänder für den finalen Schritt nichts mehr leisten. Weil es seinem Dauerrivalen Roger Federer am Rücken zwickt und der Schweizer das Masters-Event in Cincinnati auslässt, fällt der Zweikampf um die Spitze aus.

Nadal bekommt es zunächst mit dem Franzosen Richard Gasquet zu tun. Aber es ist egal, wie er bei dem Masters-Turnier abschneidet. Den schwächelnden und ebenfalls angeschlagen pausierenden Andy Murray löst Nadal ab. Neun Jahre, nachdem er erstmals und mehr als drei Jahre, nachdem er letztmals ganz oben gestanden hatte, wird er vor den US Open in seine insgesamt 142. Woche als Führender gehen. "Ich werde den Moment genießen und versuchen, bereit für den Wettkampf zu sein", sagte Nadal. "Das ist momentan das Wichtigste."

Verunsicherung als Begleiter
Bittere Zeiten und Probleme mit seinem Körper hat der Linkshänder genug durchgestanden, sei es mit dem Handgelenk oder mit dem Knie. Verunsicherung begleitete ihn selbst, Zweifel wurden immer wieder an ihn herangetragen. Die Saison 2016 hatte er vorzeitig im Oktober beendet. Zum Jahreswechsel herrschte Skepsis, ob der geplagte 15-fache Grand-Slam-Sieger für die großen Titel noch infrage kommt. Nur an Position neun begann er seinen neuen Anlauf.

Und wie Federer erwies sich Nadal als nimmermüdes Tennis-Phänomen. Der Sandplatzspezialist ist bisher erfolgreichster Profi der Saison, stand gleich bei den Australian Open im Finale. Bei den French Open zeigte er eine der beeindruckendsten Vorstellungen in der Geschichte des Tennis und triumphierte zum zehnten Mal: "Ich habe eine großartige Saison."

Momentan ist Nadal als Einziger der Großen Vier, zu denen noch Federer, Murray und Novak Djokovic gehören, fit. In Abwesenheit der verletzten Hauptkonkurrenten kann der 73-fache Turniersieger in Cincinnati sein Punkte-Polster ausbauen.

Federer gibt Kampf nicht auf
Federer hat mit seinem Verzicht auf die Teilnahme in Kauf genommen, vorerst Nadal bei der Rückkehr auf den Tennis-Thron den Vortritt lassen zu müssen. Den Kampf um Platz eins zum Saisonende hat der Schweizer noch nicht aufgegeben. "Das würde mir mehr bedeuten", sagte der 36-Jährige und schmunzelte. "Dann könnte ich als Nummer eins Urlaub machen, das wäre nicht so schlecht."

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(Bild: KMM)



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