Nach Skandalen

Windhundrennen in New South Wales wurden verboten

Tierecke
08.07.2016 09:23

Nach einer Reihe von Skandalen will der australische Bundesstaat New South Wales die auf dem Kontinent sehr beliebten Windhundrennen verbieten. Ab 1. Juli kommenden Jahres sollten keine Rennen mehr stattfinden dürfen, kündigte Regierungschef Mike Baird am Donnerstag an. "Wir können und werden die weit verbreitete und systemische Misshandlung von Tieren nicht weiter zulassen."

New South Wales ist der erste australische Bundesstaat, der Windhundrennen verbietet. Die Wettbewerbe mit den hochgezüchteten Tieren erfreuen sich in Australien großer Beliebtheit, entsprechend mächtig ist das Gewerbe rundherum. Dieses wurde jedoch von mehreren Skandalen erschüttert. So hatte der öffentlich-rechtliche Rundfunksender ABC im vergangenen Jahr ans Licht gebracht, dass trotz des Verbots von lebenden Ködern doch Ferkel, Kaninchen und Opossums eingesetzt wurden, um Windhunde zu trainieren.

Massentötungen von Hunde und lebende Köder
Traditionell jagen Windhunde Hasen- oder Kaninchenattrappen. Den Enthüllungen von ABC über echte Tiere als Köder folgten Razzien in Windhund-Betrieben in New South Wales, Victoria und Queensland. Bei einer Untersuchung in New South Wales - dem bevölkerungsreichsten Bundesstaat - wurde nicht nur der Einsatz lebendiger Köder bestätigt, wie Baird sagte. Zudem fanden die Ermittler heraus, dass Windhunde, die für zu langsam befunden wurden, massenweise getötet wurden. Ferner wurde die Öffentlichkeit systematisch über die Zahl der toten und verletzten Tiere getäuscht.

Großer Wirtschaftszweig bricht weg
Beim Verbot der Windhundrennen habe die Verwaltung auch berücksichtigen müssen, dass das Gewerbe ein wichtiger Wirtschaftsfaktor sei, sagte Baird. So seien allein in New South Wales mehr als tausend Menschen in der Branche beschäftigt, die Millionen Dollar generiere. Zudem stellten Hunderennen eine soziale Komponente dar. Nach Abwägung aller Faktoren habe jedoch das Negative überwogen.

Gewerbe spricht von "extrem traurigen Tag"
Das Windhundgewerbe in New South Wales sprach von einem "extrem traurigen Tag". Es gebe in dem Bundesstaat "viele tausend verantwortungsvolle" Menschen, die ihre Windhunde "wie Familie" behandelten. Diese seien bestürzt über die Berichte über "völlig inakzeptable und unmenschliche Praktiken" bei Windhundrennen. Die Hauptstadtregion Australian Capital Territory erklärte inzwischen, sie werde dem Vorbild von New South Wales vermutlich folgen. Dort ist der Sport jedoch weitaus weniger verbreitet.

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