Erneut lässt ein besonders dreister Fall von Tierquälerei nur fassungslos den Kopf schütteln: Ein Agapornidenpärchen - es handelt sich um eine Papageienart - wurde am Mittwoch im 10. Wiener Gemeindebezirk einfach in einem Käfig in der prallen Sonne vor einem Wohnhaus abgestellt.
Zwei Magistratsmitarbeiter der Stadt Wien, die gerade auf einer Dienstfahrt waren, entdeckten die Tiere. Zuerst nahmen die Beamten an, dass die Vögel vielleicht nur zum Lüften ins Freie gestellt wurden. Bei genauerem Hinsehen fiel ihnen allerdings ein Zettel mit der Aufschrift "Gratis", der am Käfig montiert war, auf. Daraufhin nahmen sich die Beamten der Tiere an und brachten sie in den WTV nach Vösendorf.
Agaporniden, wegen ihrer starken Paarbindung auch "Unzertrennliche" oder "Liebesvögel" genannt, sind eine Kleinpapageienart aus dem afrikanischen Raum und beliebte Ziervögel. "Es sollte mittlerweile glasklar sein, dass das Aussetzen eines Tieres streng verboten und strafbar ist. Gerade Ziervögel sind, was Stress betrifft, besonders empfindsam. Die Tiere dann auch noch wie Ramschware umsonst feilzubieten, setzt dem ganzen noch die Krone auf", so WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic.
Vögel erholen sich im Tierschutzhaus
Die beiden Ziervögel wurden sofort nach ihrer Einlieferung eingehend untersucht und machen glücklicherweise einen recht gesunden Eindruck. Bei einem Vogel wurde eine kleine kahle Stelle am Hals festgestellt, die nun behandelt wird. Dem Stress, den die Vögel erleiden mussten, sind einige Federn zum Opfer gefallen. Das Pärchen darf sich nun im WTV-Vogelhaus von den Strapazen erholen.
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