Stadtregierung:

“Wären auch für andere Projekte geprügelt worden”

Tirol
22.03.2017 15:30

Erstmals nach fünf Jahren Projektlaufzeit trat gestern die Innsbrucker Stadtregierung vor die Presse, um ihr umstrittenes Kofel-Projekt zu verteidigen. Grundtenor: Man habe die beste aller Varianten gewählt! Eine Sanierung der bestehenden Bahn hätte 22 Mill. Euro gekostet und wäre der "Tod des Skibergs" gewesen.

"Die alleinige Sanierung der Pendelbahn hätte das Ende des Skibergs bedeutet", erklärte VP-Klubobmann GR Franz Hitzl. "Die Talabfahrt bis nach Igls ist ja seit einigen Jahren nicht mehr möglich und die anderen Anlagen stehen kurz vor dem Ende der Konzessionen!"  Lucas Krackl (FI) bezifferte den Investitionsbedarf mit 14 bis 22 Millionen Euro für den alten Anlagenpark, der laut Grischconsulta-Studie "überdimensioniert" ist: "Da haben wir uns entschlossen, etwas Neues, Wegweisendes zu bauen."

Klimawandel: Zukunft liegt im Sommerbetrieb

Beim Kofel müsse man weg vom Winter- hin zum Sommerbetrieb kommen, erklärte die grüne Klubobfrau Uschi Schwarzl. Grund sei der Klimawandel. "Es ist nun mal kein hochgelegenes Skigebiet", sagte Schwarzl. "Wir bekommen eine Bahn für alle Nutzer, die dem Berg 30.000 m2 Natur zurückgibt, alle Wege und Hütten erschließt und den Sommer- und Winterbetrieb nachhaltig sichert."

Stadt investierte auch auf der Nordkette rd. 50 Millionen Euro

Bei den Kosten wurden Vergleiche mit Nordkette und Bergiselschanze angestellt: "Auch hier beträgt der Stadtanteil nach heutigem Wert 51 Mill. bzw. 23 Millionen Euro", sagte Krackl.

Auf die Frage, ob es am Kofel nicht auch billiger geht, antwortete die Koalition: Nein, Innsbruck lege  nun mal Wert auf hohe architektonische Qualität!

"Bitten Kritiker, sich umfassend zu informieren"

Die Gegnerschaft zum Projekt habe auch mit Vorwahlzeiten zu tun, vermutete Arno Grünbacher (SPÖ). Beim Alpenverein ortet die Regierung "Wirtschaftsinteresse", bei den Bürgerinitiativen "Einzelinteressen".

Von Philipp Neuner, Kronenzeitung

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