Nach Krankheitswelle

Air-Berlin-Crews melden sich wieder zur Arbeit

Wirtschaft
13.09.2017 16:07

Nach zwei Tagen voller Flugausfälle scheinen die Krankmeldungen bei der insolventen Air Berlin abzuebben. Etliche Crews hätten sich wieder gesundgemeldet und für Flüge zur Verfügung gestellt, teilte am Mittwoch die Fluggesellschaft Eurowings mit, die ebenfalls von den Ausfällen betroffen war. Man gehe davon aus, dass man ab Donnerstag wieder einen "stabilisierten Flugbetrieb" anbieten könne.

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) schilderte, dass einzelne Crews trotz vorhandener Maschinen nicht fliegen konnten, weil die Fluggesellschaften vorsorglich Verbindungen aus dem Flugplan gestrichen hatten. Hinter der Krankheitswelle wird ein illegaler Bummelstreik der Piloten vermutet. Die VC hatte nach eigenen Angaben nicht dazu aufgerufen.

"Unerträgliche Situation an den Flughäfen"
Es hätten sich zwar seit Dienstagabend mehr als zwei Dutzend Kapitäne wieder "fit to fly gemeldet", dennoch sei man erneut gezwungen, den Kunden eine "unerträgliche Situation an den Flughäfen" anzubieten. "Wir müssen mindestens 32 Flüge bei uns streichen. Für Eurowings können wir 35 nicht durchführen", schrieb das Management in einem Brief an die Piloten.

Bei Air Berlin blieben am Dienstag wegen einer ungewöhnlich hohen Zahl von Krankmeldungen bei den Piloten zahlreiche Flugzeuge am Boden - rund 100 Flüge wurden annulliert, darunter einige von und nach Wien.

Tausende Passagiere waren betroffen. Die Kosten für die Airline beliefen sich nach internen Berechnungen auf rund fünf Millionen Euro. Das Management sprach von einer "existenzbedrohenden Situation" für die Fluglinie und kritisierte, ein Teil der Belegschaft spiele mit dem Feuer.

Auch bei den AUA fielen deshalb Verbindungen aus. Die Fluglinie hat derzeit fünf Air-Berlin-Flugzeuge samt Besatzung geleast und musste einige Flüge streichen. Am Dienstag mussten drei Rotationen nach Bukarest, Düsseldorf und Mailand sowie zwei Flüge von Hamburg nach Wien annulliert werden. Bei der österreichischen Air-Berlin-Tochter Niki dagegen fanden am Dienstag alle Flüge planmäßig statt.

Turbulenzen zu ungünstigem Zeitpunkt
Die Turbulenzen kamen für Air Berlin reichlich ungelegen, schließlich drängt die Zeit für einen Verkauf. Massenhafte Ausfälle erwecken bei Interessenten nicht gerade Vertrauen. Es drohe eine vollständige Liquidation der Fluggesellschaft, warnte der Generalbevollmächtigte Frank Kebekus im Intranet des Unternehmens. Kebekus soll die Airline sanieren und verhandelt mit der Lufthansa und weiteren Interessenten über einen Verkauf. Am Freitag endet die Bieterfrist, eine Entscheidung soll am 21. September fallen.

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