"Habe alle getötet"

Familienstreit um Erbschaft endet mit Blutbad

Ausland
25.04.2017 16:50

Blutige Familientragödie um österreichischen Gastarbeiter in Serbien: Bozidar D. richtete in seiner Familie ein Blutbad an. Auslöser für den Amoklauf dürfte ein Streit ums Erbe sein. Der Pensionist wollte sein Haus dem Enkel vermachen. Die Angehörigen protestierten - und bezahlten dafür mit ihrem Leben.

Der 77-jähriger Serbe hatte während seiner Zeit in Österreich jeden sauer verdienten Schilling auf die Seite gelegt, um in seiner alten Heimat ein schmuckes Eigenheim zu errichten. Doch ausgerechnet um das in Bariè nahe der Festungsstadt Golubac gelegene Anwesen - rund 740 Kilometer von Wien entfernt - entbrannte Montagfrüh ein tödlicher Erbschaftsstreit.

Pistole legal besessen
Die Familie, die jahrelang in Österreich gearbeitet hatte, konnte sich nicht darauf einigen, dass der noch hierzulande lebende Enkel alles bekommen sollte. Da brannten bei dem 77-jährigen Pensionisten alle Sicherungen durch. Laut Polizei soll er mit einer Pistole, die er legal besessen hatte, zunächst seinen Sohn Miroslav (57) erschossen und auch auf seine Schwiegertochter Gorica gefeuert haben - die 55-Jährige überlebte schwer verletzt.

"Ich habe alle getötet"
Dann verfolgte er seine Frau Rada, die sich im Haus ihrer verstorbenen Schwester verschanzt hatte, brach dort ein und tötete die 76-Jährige. In der Folge schnappte sich der Amokschütze ein Rad und streckte seinen Schwager Pavle (78) vor dessen Haus nieder.

Dort traf der Serbe auf seinen Bruder, dem er zurief: "Ich habe alle getötet, nur meine Schwiegertochter entwischte mir." Bozidar D. verübte in der Dorfkirche Selbstmord.

Florian Hitz und Klaus Lobnegger, Kronen Zeitung

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