Fahrt endete in D

Flüchtlinge harrten 1000 km in Mini-Hohlraum aus

Ausland
05.09.2017 16:18

Eingequetscht in einen gerade mal 30 Zentimeter hohen Mini-Hohlraum: Fahnder haben im oberpfälzischen Waidhaus acht Flüchtlinge aus einer Luke unter der Ladefläche eines Kleinlasters befreit. Der Lenker des aus Rumänien kommenden Wagens und ein Komplize wurden festgenommen, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Die Migranten würden indessen in einer Erstaufnahmeeinrichtung untergebracht werden, hieß es.

Bei der Kontrolle eines Fiat Ducato mit Planenaufbau am Montagabend auf der A6 habe der 41-jährige rumänische Fahrer zunächst bereitwillig seinen Ausweis gezeigt und auch die Plane des Kleintransporters für die Polizisten geöffnet, berichtete die Lokalzeitung "Oberpfalzecho" auf seiner Website.

Diese "Coolness", so die Polizei, habe sich allerdings schnell verflüchtigt, als die Beamten im Zuge der Fahrzeugüberprüfung den doppelten Boden der Ladefläche öffneten - und darunter acht Menschen entdeckten. Die 18 bis 37 Jahre alten Männer und Frauen aus dem Irak und der Türkei mussten von Rumänien aus die 1000 Kilometer lange Strecke, insgesamt zwölf Stunden Fahrzeit, in dem 3,30 Meter langen und 1,20 Meter breiten Hohlraum, der noch dazu nur knapp 30 Zentimeter hoch war, ausharren.

Ermittler: "Eine unglaubliche Tortur"
"Eine unglaubliche Tortur für diese Menschen, die sich dabei nicht einmal drehen konnten", erklärte der zuständige Ermittlungsdienstleiter Ralph Preiß dem Lokalblatt. Ihre Notdurft hatten die acht Menschen während der Reise in ihrem Versteck in leere Mineralwasserflaschen verrichten müssen.

Der rumänische Schlepper sowie ein weiterer, 48 Jahre alter Rumäne, der als Begleiter fungiert haben soll, und von der Polizei in einem Fahrzeug mit bulgarischem Kennzeichen angehalten wurde, haben laut Polizei bereits gestanden. Sie waren eigenen Angaben zufolge für mehrere Schleppungen in den letzten Wochen in dem Gebiet verantwortlich.

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