Flut, Stromausfälle

“Harvey” fordert Tote: Zehntausende auf der Flucht

Ausland
27.08.2017 10:08

Die Prognosen haben sich bewahrheitet. "Harvey" hat als stärkster Hurrikan seit 50 Jahren eine Spur der Verwüstung durch den US-Staat Texas gezogen. Neben schwersten Verwüstungen, Überflutungen und Stromausfällen werden mittlerweile auch zwei Tote gezählt. Zehntausende Menschen sind vor den Fluten auf der Flucht. Am Samstagnachmittag schwächte er sich zwar zu einem Tropensturm ab, aber Meteorologen sagten voraus, dass "Harvey" der Region noch tagelang sintflutartigen Regen und gefährliche Überflutungen bescheren werde.

Eine Frau starb, als sie mit ihrem Auto durch die überfluteten Straßen im Westen der Millionenstadt Houston fuhr. Ein weiterer Mensch kam bei einem Hausbrand in der besonders stark getroffenen Kleinstadt Rockport ums Leben, wie der Bürgermeister Charles Wax am Samstag sagte. Etwa ein Dutzend Menschen in der Region hätten Verletzungen wie Knochenbrüche erlitten, sagte ein anderer Vertreter der Behörden.

Mehr als 230.000 Menschen saßen nach Angaben örtlicher Versorger im Dunkeln. Die andauernden heftigen Regenfälle schürten Ängste vor heftigen Überschwemmungen. Noch ist unklar, welchen Schaden "Harvey" insgesamt angerichtet hat. Fest steht, dass in der Küstenregion zahlreiche Dächer abgedeckt, Bäume entwurzelt und Autos beschädigt wurden. Viele Öl- und Gasproduzenten stellten vorübergehend ihre Arbeit ein.

Bürgermeister von Houston warnt: "Das ist ernst"
Der Sturm war in der Nacht auf Samstag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 210 Kilometern in der Stunde über die Küste von Texas hinweggefegt. Damit war "Harvey" der stärkste Sturm, der den Bundesstaat seit 1961 heimgesucht hat. Über Land schwächte sich "Harvey" weiter ab und wurde zum Tropensturm herabgestuft. Gefahr drohte vor allem durch Starkregen. Für einige Gegenden wurden Niederschlagsmengen von bis zu 102 Zentimetern vorhergesagt. "Das ist ernst", warnte Houstons Bürgermeister Sylvester Turner die rund zwei Millionen Einwohner. Es sei wichtig, dass niemand auf die Straße gehe. Dem Gouverneur von Texas, Greg Abbott, zufolge sind rund 1800 Militärangehörige im Einsatz, um bei Rettungsaktionen und Aufräumarbeiten zu helfen.

4500 Häftlinge vor Fluten in Sicherheit gebracht
Der Sturm dürfte Texas noch tagelang in Atem halten, da er sich nur langsam fortbewegt. Laut Meteorologen könnten die starken Regenfälle die gesamte nächste Woche andauern. In Corpus Christi wiesen die Behörden die Anrainer an, ihren Wasserverbrauch zu drosseln und Trinkwasser abzukochen. Wegen der Stromausfälle kamen die Klärwerke nicht mit der Reinigung der Abwässer nach. In der Nähe des Flusses Brazos wurden rund 4500 Gefängnisinsassen aufgrund des steigenden Wasserspiegels in Sicherheit gebracht. Die US-Küstenwache rettete am Samstag nach eigenen Angaben 20 Menschen, deren Boote in Seenot geraten waren.

Notstand in Texas ausgerufen
US-Präsident Donald Trump kündigte an, dass er das Katastrophengebiet besuchen werde, sobald es die Lage vor Ort erlaube, zitierten Medien einen Regierungsbeamten. Bereits am Freitag hatte Trump auf Ersuchen von Gouverneur Abbott den Notstand ausgerufen: Damit können rasch Regierungsgelder für Hilfsmaßnahmen nach Texas fließen.

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