Trump-Kim-Konflikt

Jetzt will auch Südkorea eigene Atomwaffen bauen

Ausland
11.08.2017 11:17

Nordkorea droht mit einem Angriff auf die US-Pazifikinsel Guam, Donald Trump schimpft wütend zurück: Zwischen den USA und Nordkorea hat der Atomwaffenstreit einen neuen Höhepunkt erreicht. Ansichts des verschärfenden Konfliktes überlegt nun auch Südkorea eigene Atomwaffen zu bauen. "Die Zeit, taktische Atomwaffen zurückzubringen, ist reif", erklärte Chung Woo-taik, der Fraktionsführer der Oppositionspartei Freiheitliches Korea, am Freitag.

"Nordkorea hat das Abkommen zur nuklearen Abrüstung bereits vor langer Zeit gebrochen", begründete Chung seine Forderung gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Auch einige südkoreanische Medien unterstützen die Forderung: "Die Zeit ist gekommen, um über ein eigene Atomwaffen nachzudenken", schrieb der "Korea Herald" am Freitag in seinem Leitartikel.

Entwicklung innerhalb von einigen Monaten möglich
Südkorea könnte aufgrund seiner technologischen Möglichkeiten innerhalb einiger Monate eigene Atomwaffen entwickeln, berichtete die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Experten. Falls das Land keine eigenen Atomwaffen entwickeln könne, sollen die USA darum gebeten werden, Atomwaffen in Südkorea zu stationieren. Die Entwicklung eines eigenen Atomarsenals sei jedoch unwahrscheinlich. Die Forderungen an Nordkorea, das Atomprogramm zu stoppen, würden dadurch untergraben.

28.500 US-Soldaten in Südkorea stationiert
Um die 28.500 US-amerikanische Soldaten sind in Südkorea stationiert, um das Land gegen Nordkorea zu verteidigen. Seoul darf aufgrund eines Abkommens mit Washington, das 1974 unterzeichnet wurde, keine eigenen Atomwaffen besitzen. Dafür steht das Land unter dem Schutz der Atommacht USA, die ihre Atomwaffen 1992 abzog, als sowohl Süd- als auch Nordkorea ein Abkommen zur nuklearen Abrüstung der koreanischen Halbinsel, unterzeichneten.

Nordkorea hatte erst am Donnerstag seine Drohung bezüglich eines möglichen Angriffs auf Guam erneuert. Bis Mitte August solle der Einsatzplan stehen, um vier Mittelstreckenraketen vom Typ Hwasong-12 auf Guam abzufeuern, berichteten staatliche Medien. Der Plan werde Staatschef Kim Jong Un vorgelegt, der dann über das weitere Vorgehen entscheiden werde.

Trump: "Nordkorea soll sehr, sehr nervös sen"
Trump reagierte postwendend auf die neuen Drohungen. Nordkorea müsse sich zusammenreißen, sonst drohe dem Land Ärger, wie ihn nur "wenige Nationen zuvor erlebten". Trump sagte, dass seine "Feuer und Zorn"-Warnung möglicherweise nicht hart genug gewesen sei. Nordkorea sollte "sehr, sehr nervös" sein, wenn es auch nur an einen Angriff auf die USA denke. Er wisse das Militär zu 100 Prozent hinter sich, sagte Trump. China sagte seinem kommunistischen Nachbarn seine Unterstützung im Falle eines Erstschlags der USA gegen Nordkorea zu.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele