Defekter Helikopter

Journalisten bei Militärübung "Sapad" beschossen?

Ausland
19.09.2017 13:25

Beim von der NATO mit Sorge verfolgten russischen Militär-Großmanöver "Sapad" ist es offenbar zu einem Zwischenfall mit zwei Verletzten gekommen. Wie russische Medien am Dienstag berichteten, sollen russische Kampfhubschrauber zwei Journalisten, die der Militärübung beiwohnten, beschossen und schwer verletzt haben. Es kursiert auch ein Video, das den Beschuss mit Raketen zeigt. Den Berichten zufolge soll ein Defekt zu dem Vorfall geführt haben.

Das Video zeigt zunächst mehrere parkende Fahrzeuge, vor denen eine Person herumspaziert. In der Ferne sieht man die herannahenden Hubschrauber. Plötzlich feuert einer der beiden Kampfhubschrauber zwei Raketen ab, die in unmittelbarer Nähe der parkenden Autos einschlagen. Es folgt eine riesige Detonation, die Person, die das Geschehen filmt, rennt weg, es herrscht Chaos.

Verteidigungsministerium weist Berichte über Verletzte zurück
Der Nachrichtenseite 66.ru zufolge wurden die beiden Opfer schwerst verletzt, zwei Autos sollen komplett ausgebrannt sein. Das "Friendly Fire" soll am Sonntag oder Montag in der Luzhsky-Region in der Nähe von St. Petersburg erfolgt sein (siehe Karte unten). Laut dem russischen Verteidigungsministerium wurden am Montag Freund-Feind-Erkennung und Kampfunterstützung aus der Luft geprobt. Es sei tatsächlich zu einem Defekt mit Schussabgabe gekommen, Berichte über Verletzte wies man aber als "gezielte Provokation" zurück.

Abwehr von NATO-Angriff simuliert
Russische und weißrussische Soldaten üben bei dem Manöver noch bis Mittwoch die Abwehr eines angenommenen Angriffs der NATO. Die NATO-Mitglieder im Baltikum sind deshalb besorgt, die NATO-Zentrale in Brüssel wirft Russland mangelnde Transparenz vor: Es würden mehr als die angekündigten 12.700 Soldaten eingesetzt. Litauen warf Russland außerdem die Verletzung seines Luftraums während des Manövers vor. Den Angaben zufolge hatten am Samstagabend zwei Transportflugzeuge vom Typ Iljuschin IL-76 den Luftraum verletzt und sich dort zwei Minuten ohne Erlaubnis aufgehalten.

Im Rahmen des Manövers feuerten russische Truppen im Süden des Landes bei Astrachan eine nachgerüstete Rakete des Typs Iskander-M ab, die ihr Ziel 480 Kilometer weiter auf einem Übungsplatz in Kasachstan traf. Die Iskander-Raketen können mit Atomsprengköpfen bestückt werden. Russland hat diese Waffen auch in der Ostsee-Exklave Kaliningrad stationiert.

Putin inspiziert Großmanöver
Am Montag stattete Russlands Präsident Wladimir Putin als Oberbefehlshaber der Armee den übenden Streitkräften einen Besuch ab. Er wurde von Verteidigungsminister Sergej Schoigu begleitet. Auf Bildern war Putin mit einem Fernglas in der Hand zu sehen.

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