Bedrohung für Europa

Liste mit 173 potenziellen IS-Attentätern entdeckt

Ausland
03.08.2017 07:10

Interpol hat eine Fahndungsliste mit den Namen von 173 potenziellen Selbstmordattentätern der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat verschickt. Laut Sicherheitskreisen bestehe die Gefahr, dass der IS versuchen könnte, einen Teil der Islamisten heimlich nach Europa zu entsenden, um Anschläge zu begehen.

Die Liste der potenziellen Selbstmordattentäter soll laut einem Bericht der deutschen Tageszeitung "Die Welt" von irakischen Spezialeinheiten im Zuge der erbitterten Kämpfe um die IS-Hochburg Mossul entdeckt worden sein. US-Geheimdienste hätten die Daten anschließend ausgewertet und Interpol übergeben. Die internationale Polizeibehörde habe die Liste bereits im Mai an die europäischen Polizeibehörden verschickt - als Vorsichtsmaßnahme, falls sich die Männer auf den Weg nach Europa machen.

Auf der Liste stehen demnach 132 Iraker - davon 20 Minderjährige - sowie Verdächtige aus Nordafrika, den arabischen Golfstaaten, Tadschikistan und Bangladesch. Vermerkt seien auch sechs Extremisten aus Europa - sie stammen aus Deutschland, Belgien, Frankreich, den Niederlanden und Bosnien.

Unter den Gesuchten sei auch Sami J. aus Nordrhein-Westfalen. Ob der 27-Jährige noch lebt, sei allerdings ungewiss - der Mann, der in IS-Kreisen unter dem Kampfnamen Abu Assid al-Almani bekannt ist, soll Berichten in sozialen Medien zufolge bereits im Juli bei Kämpfen in der syrischen IS-Hochburg Rakka ums Leben gekommen sein.

Laut der "Zeit" sei die Liste aus Mossul ein Hinweis darauf, dass der IS weiterhin mit zahlreichen todeswilligen Kandidaten Attentate in Europa verüben wolle. Für die Sicherheitsbehörden wäre dies ein großes Problem, denn die meisten angeführten Männer sind Iraker. Ihre Fingerabdrücke oder biometrischen Daten sind in Europa nicht registriert, folglich würden die Verdächtigen in den elektronischen Fahndungssystemen kaum auffallen.

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