Macheten-Attacke

Louvre-Terrorist bekannte sich auf Twitter zum IS

Ausland
04.02.2017 13:04

Der Macheten-Angreifer vom Pariser Louvre hat sich offenbar kurz vor seiner Attacke via Twitter zum Islamischen Staat bekannt. In mehreren Nachrichten, die der tatverdächtige Abdallah El-Hamahmy vor der Attacke postete, bezog er sich nicht nur auf die Dschihadistengruppe, sondern richtete sich auch an die "Brüder in Syrien und die Kämpfer in der ganzen Welt", wie die AFP unter Berufung auf ermittlernahe Kreise berichtete. Der aus Ägypten stammende Mann wurde am Freitag vor dem Louvre von einem Soldaten angeschossen. Er befindet sich mittlerweile außer Lebensgefahr.

Die islamistischen Botschaften stammten von einem Twitter-Account, der auf den Namen des Verdächtigen lief. Von dem Konto, das mittlerweile gelöscht wurde, wurden am Freitag, nur wenige Minuten vor dem Angriff, mindestens zehn Botschaften auf Arabisch veröffentlicht, so die AFP. Unter anderem war darin auch die Rede von einer Reise von Dubai nach Paris am 26. Jänner - dies deckt sich mit einem Flug des Tatverdächtigen.

Bei ihm handelt es sich um einen 29-jährigen Ägypter, sagte der Pariser Staatsanwalt Francois Molins am Freitagabend vor Journalisten. Das im Visa-System hinterlegte Foto passe zum Angreifer. Der Mann hatte am Freitagmorgen patrouillierende Soldaten in der Einkaufsgalerie Carrousel du Louvre, in der es auch einen Zugang zum Museum gibt, angegriffen und dabei "Allahu Akbar" geschrien, wie die Behörden mitteilten.

Soldat eröffnete das Feuer
Ein Soldat wurde leicht verletzt. Ein anderer Soldat eröffnete das Feuer und verletzte den Angreifer mit fünf Schüssen im Bauchbereich. Der Mann habe bei seinem Angriff in jeder Hand eine Machete gehalten, sagte Molins, zudem habe er ein schwarzes T-Shirt mit einem Totenkopf getragen. Die französische Regierung sprach von einer "mutmaßlich terroristischen Attacke".

Die Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft ermittelt nun unter anderem wegen versuchten Mordes im Zusammenhang mit einem terroristischen Unterfangen. Beamte durchsuchten die Wohnung nahe des Pariser Prachtboulevards Champs-Elysees, in der der Mann sich eingemietet hatte. Dort fanden sie unter anderem seinen Reisepass. Die beiden Macheten kaufte der Mann nach Angaben der Staatsanwaltschaft zwei Tage nach seiner Ankunft in Paris für zusammen 680 Euro in einem Waffenladen.

Angst vor Terror wächst in Frankreich
Damit wächst die Angst in Frankreich vor neuen Terroranschlägen. Die Macheten-Attacke weckte düstere Erinnerungen: Frankreich wurde seit Anfang 2015 von einer Reihe islamistischer Anschläge getroffen, bei denen insgesamt 238 Menschen getötet wurden. Bei der letzten islamistischen Attacke töteten zwei Islamisten am 26. Juli 2016 in der nordfranzösischen Stadt Saint-Etienne-du-Rouvray einen katholischen Priester. Rund sechs Wochen vorher hatte ein Islamist während der Fußball-EM nahe Paris einen Polizisten und dessen Lebensgefährtin getötet.

Der Louvre wurde nach dem Angriff weiträumig abgesperrt. Rund 1200 Menschen, die sich zum Zeitpunkt der Attacke in dem Museum oder dem Einkaufszentrum aufhielten, mussten zunächst an sicheren Orten ausharren. Der Louvre, das meistbesuchte Museum der Welt, blieb am Freitag geschlossen, öffnete am Samstag um zehn Uhr aber wieder seine Pforten.

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