Nächste Katastrophe

Mexiko: Dutzende Tote nach schwerem Erdbeben

Ausland
09.09.2017 08:00

Während Hurrikan "Irma" derzeit in der Karibik tobt, hat sich im Pazifik eine weitere Naturkatastrophe ereignet: Ein heftiges Erdbeben hat am späten Donnerstagabend (Ortszeit) die Südküste von Mexiko erschüttert. Derzeit geht man von mindestens 61 Toten aus. Soldaten, Polizisten und Helfer lieferten sich am Freitag einen Wettlauf mit der Zeit, um Überlebende des Bebens im Süden des Landes zu finden. Am stärksten betroffen war der Bundesstaat Oaxaca, wo nach jüngsten Angaben mindestens 45 Menschen ums Leben kamen.

Mexikos Präsident Enrique Pena Nieto zufolge spürten 50 der 120 Millionen Einwohner Mexikos das Erdbeben der Stärke 8,2 am eigenen Leib. Das Epizentrum lag rund 100 Kilometer vor der südlichen Pazifikküste, die Erschütterungen waren selbst in der Hauptstadt Mexiko-Stadt zu spüren, die rund 800 Kilometer entfernt liegt.

Millionen Menschen im Schlaf überrascht
Das Beben ereignete sich am Donnerstag um 23.49 Uhr Ortszeit (Freitag, 6.49 Uhr MESZ) und überraschte Millionen Menschen im Schlaf. "Es ist das stärkste Erdbeben innerhalb eines Jahrhunderts", sagte Nieto bei einem Besuch im nationalen Katastrophenabwehrzentrum. Zeitweise waren 1,5 Millionen Menschen ohne Strom. Mehr als 200 Menschen wurden insgesamt verletzt.

Bewohner unter Häusern begraben
In Juchitan im Bundesstaat Oaxaca "brachen einige Häuser zusammen und begruben die Bewohner unter sich", sagte Nothilfekoordinator Luis Felipe. Die 100.000-Einwohner-Stadt bot mit abgedeckten Gebäuden, verschütteten Autos, eingestürzten Mauern, Scherben und Betontrümmern auf den Straßen ein verheerendes Bild. Allein hier wurden bisher 17 Leichen geborgen, doch liege die Zahl der Toten vermutlich "zwischen 30 und 40", sagte Gouverneur Alejandro Murat.

Bereits mehr als 260 Nachbeben registriert
In Tabasco kamen zwei Kinder ums Leben: Eines wurde von einer einstürzenden Wand erschlagen, ein Säugling, der an ein Beatmungsgerät angeschlossen war, starb durch einen von dem Erdbeben ausgelösten Stromausfall. Mehr als 260 Nachbeben erschütterten die Region im Laufe des Tages.

Papst Franziskus sagte bei einem Gottesdienst in Kolumbien, er bete "für die, die ihr Leben verloren haben, und für ihre Familien".

"Nicht noch ein Erdbeben, lieber Gott, nein!"
In Mexiko-Stadt liefen zahlreiche Menschen in Panik auf die Straßen, als sie die Alarmsirenen für die Erdbebenwarnung hörten. "Ich hörte eine Explosion, die Ampeln wackelten heftig", sagte Mayaro Ortega. "Nicht noch ein Erdbeben!", flehte eine Frau, die in der Hauptstadt betend niederkniete. "Lieber Gott, nein!"

Mexiko war im September 1985 von einem Erdbeben der Stärke 8,1 erschüttert worden. Dabei wurden große Teile der Hauptstadt zerstört, mehr als 10.000 Menschen kamen ums Leben. Nach der Naturkatastrophe verschärften die Behörden die Bauvorschriften und führten ein Warnsystem ein.

Die betroffene Region liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, der immer wieder von heftigen Erdbeben erschüttert wird. Im Golf von Mexiko ist derzeit zudem der Hurrikan "Katia" unterwegs. Eine Hurrikan-Warnung sei für Teile des Bundesstaates Veracruz ausgegeben worden, berichtete der Wettersender Hurricane News. Im Osten Mexikos könnte es am Wochenende zu heftigem Regen und Sturmböen kommen.

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