"Stört uns nicht"

Reisewarnung für Europa lässt Amerikaner kalt

Ausland
03.05.2017 06:49

Das US-Außenministerium hat, wie berichtet, eine Reisewarnung für ganz Europa herausgegeben. Nach der letzten derartigen Mitteilung, die im Februar ausgelaufen war, gilt die aktuelle - die Behörden beziehen sich dabei u. a. auf die jüngsten Anschläge in Frankreich und Großbritannien - bis zum 1. September. Doch davon lassen sich die Amerikaner offenbar nicht von ihren Reiseplänen abhalten - manche sehen sogar Präsident Donald Trump als Strippenzieher der Aktion ...

Für Amerikaner, die im Sommer einen Europa-Urlaub geplant haben, gibt es derzeit eine schlechte und eine gute Nachricht. Die schlechte: Das US-Außenministerium hat wegen der Terrorgefahr eine Reisewarnung für Europa ausgesprochen.

Die gute: Die Preise für Flüge über den "großen Teich" sind auf einem Rekordtief. Günstige Flüge in Europas Metropolen bieten derzeit mehrere amerikanische Fluglinien an - allen voran United Airlines mit den "Apology Fares" (Entschuldigungspreise). Die Fluglinie war allerdings in letzter Zeit mit negativen Schlagzeilen aufgefallen - mehr dazu hier und hier.

Reisewarnung ist zeitlich befristet
Solche Warnungen - in den USA "alerts" genannt - werden immer dann ausgelöst, wenn vor kurzzeitigen Unruhen in einem fremden Land gewarnt werden soll. Als Beispiele gibt ein Sprecher "politische Wahlen mit möglichen Demonstrationen und Streiks, Gesundsheitsrisiken wie der Ausbruch einer gefährlichen, ansteckenden Krankheit oder eben anhaltende Gefahr von Terrorattacken" an. Außerdem seien derartige Alarme immer zeitlich befristet - im aktuellen Fall bis 1. September.

"Werde Reise sicher nicht stornieren"
Der Alarm solle Amerikaner über die Situation in Europa informieren und sie keinesfalls davon abhalten, wie gewohnt in den Urlaub zu fliegen, so der Sprecher des US-Außenministeriums weiter. Und das wird er auch nicht - denn viele Amerikaner scheren sich nicht um den Appell: "Mir macht das keine Angst. Ich habe meinen Urlaub schon gebucht. Im Juli fliege ich mit Freunden nach Amsterdam, Berlin, Brüssel und Barcelona - und werde die Reise bestimmt nicht stornieren", sagt der 24-jährige John, Fitnesstrainer in Hollywood. Auch seine drei Freunde lassen sich nicht vom Urlaub abhalten.

Amerikaner lassen sich nicht irritieren
"Ich arbeite tagtäglich in New York City - was ist der Unterschied zwischen Terrordrohungen hier und in Europa? Es gibt keinen!", sagt Sarah, eine Büroangestellte, die zurzeit ihre Familie in Los Angeles besucht. Überrascht über den Reisealarm zeigt sich Howard, ein Unternehmer aus dem US-Bundesstaat Illinois: "Davon wusste ich gar nichts. Stört mich aber auch nicht weiter. Ich bin beruflich öfters in Europa und das wird auch weiterhin so sein." Und Jane (20), eine Studentin an der University of California, findet den Alarm "lächerlich": "Ich frage mich, ob andere Länder ihre Bürger vor Reisen in die USA warnen, wenn bei uns wieder ein Amoklauf passiert."

"Trump versucht uns zu manipulieren"
Manche gehen sogar so weit, dem US-Präsidenten Donald Trump die Schuld am Reisealarm zu geben. So sagt eine Frau, die nicht genannt werden möchte: "Da sieht man wieder, wie Trump versucht, uns Amerikaner zu manipulieren. Er will nur den US-Tourismus ankurbeln, deshalb verbietet er Flüge ins Ausland." Und sie setzt nach: "Typisch!"

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