Trotz Blutungen

Schwangere musste vier Stunden warten – Fötus tot

Ausland
10.08.2017 18:28

Eine 37-jährige Schwangere wurde vor wenigen Tagen in eine deutsche Klinik eingeliefert und musste vier Stunden lang auf Hilfe warten. Als sie dann endlich operiert wurde, war es bereits zu spät: Sie hat ihr Baby verloren.

Die im dritten Monat Schwangere und ihr 38-jähriger Ehemann wollten am 29. Juli gemeinsam Einkaufen fahren. Doch bevor die beiden aufbrachen, bekam die 37-Jährige plötzlich Blutungen. "Wir waren so geschockt, dass wir ohne zu zögern in die Notaufnahme gefahren sind", sagt ihr Ehemann dem Münchner Kurier. Bis die Frau untersucht wurde dauerte es aber. Das Ehepaar musste vier Stunden lang warten, bis eine Ärztin kam und eine Operation anordnete. Diese wurde dann erst weitere drei Stunden später durchgeführt. Die Schwangere verlor ihr Baby. Der Fötus soll schon tot gewesen sein, als das Paar ins Spital kam.

Widersprüchliche Auskünfte der Mitarbeiter
Der 38-Jährige berichtet von der qualvollen Warterei. "Um kurz vor 12 kamen wir im Empfang an. Dort hat meine Frau der Mitarbeiterin erklärt, dass sie Blutungen hat." Die Mitarbeiterin schickte sie in die gynäkologische Ambulanz. "Ich habe immer wieder gefragt, warum niemand sie untersucht. Einmal sagte eine Schwester, dass nur ein Arzt da sei, ein anderes Mal bekamen wir keine Auskunft. Später hieß es, dass zwei Ärztinnen da seien, die wohl beide ausgelastet sind." Der 38-Jährige habe zwar mitbekommen, dass zu dieser Zeit mehrere Frauen Kinder zur Welt brachten, aber er habe sich "gefragt, weshalb kein Bereitschaftsarzt zur Verstärkung kommt".

Ausnahmezustand in der Klinik
Die Sprecherin des Krankenhauses erklärte, dass es an diesem Tag tatsächlich vier Geburten gegeben habe. Außerdem sei die diensthabende Gynäkologin schon unterstützt worden. Den Ärztinnen sei bewusst gewesen, dass manche Patienten länger warten müssen, "aber in solchen Fällen wird nach Dringlichkeit entschieden".

Schon Tochter in der Klinik zur Welt gebracht
Die Sprecherin bedauerte, dass die Schwangere so lange warten musste, aber sie sei nicht in Lebensgefahr gewesen. An diesem Tag habe im Spital absoluter Ausnahmezustand geherrscht. Der Vater des verstorbenen Fötus wollte schimpfte nicht über die Klinik. Er erklärte, dass seine Frau sehr gut behandelt wurde, als sie dran kam und sie in dem Spital schon vor zwei Jahren eine gemeinsame Tochter zur Welt gebracht habe. Auch er selbst hatte schon gute Erfahrungen mit dem Krankenhaus gemacht. "Aber so etwas wie am Samstag sollte nicht vorkommen"

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