Autobombe detoniert

Tote und Verletzte bei Anschlag in Damaskus

Ausland
02.07.2017 13:09

Bei der Explosion dreier Autobomben in der syrischen Hauptstadt Damaskus sind am Sonntag mehrere Menschen getötet worden. Syrischen Angaben zufolge wurden mindestens sieben Menschen getötet. Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle für Menschenrechte sprach sogar von 21 Toten. Nach Berichten des staatlichen Fernsehens konnten die Sicherheitskräfte verhindern, dass die Attentäter mit den Autos ihre Ziele in belebten Stadtvierteln erreichten.

Sicherheitskräfte hätten in der Früh drei mit Sprengstoff beladene Fahrzeuge verfolgt, so die staatliche Nachrichtenagentur SANA unter Berufung auf die Polizei. Zwei der Wagen hätten gestoppt und gezielt gesprengt werden können.

Der dritte Attentäter habe in den Altstadt-Bezirk Bab Tuma vordringen können. Dort habe er sich in die Luft gesprengt, als er von seinen Verfolgern umzingelt wurde. Dabei seien mehrere Menschen getötet bzw. verletzt worden. Wegen mehrerer Schwerverletzter könne die Zahl weiter steigen.

Ein Augenzeuge sagte der Nachrichtenagentur AFP, in der Gegend seien gegen 6 Uhr Schüsse zu hören gewesen, gefolgt von einer Explosion. Durch die Wucht der Detonation seien in umliegenden Gebäuden Fensterscheiben zu Bruch gegangen.

Anschläge in Damaskus eher selten
Die syrische Hauptstadt ist von den seit 2011 im Land wütenden Kämpfen bisher weitgehend verschont geblieben. Auch Anschläge sind in Damaskus eher selten. Mitte März waren bei zwei Attentaten binnen zwei Stunden, zu denen sich niemand bekannte, mindestens 32 Menschen getötet worden. Fünf Tage zuvor waren bei einem Doppelanschlag 74 Menschen ums Leben gekommen - zu diesem Angriff bekannte sich die islamistische Fateh-al-Sham-Front, der frühere Ableger von Al-Kaida in Syrien.

Erneut Giftgas-Vorwürfe gegen Assads Armee
Am Samstag warfen Rebellen der Armee von Präsident Bashar al-Assad vor, Giftgas eingesetzt zu haben. Regierungstruppen seien östlich von Damaskus bei Kämpfen mit Chlorgas vorgegangen, erklärte die Gruppe Failaq al-Rahman. Das syrische Militär wies den Vorwurf nach Berichten staatlicher Medien zurück: Die Regierungstruppen hätten in der Vergangenheit keine chemischen Waffen eingesetzt und würden dies auch nicht tun.

Erst vor wenigen Tagen hatten die USA gedroht, Assad werde bei einem weiteren Chemiewaffen-Einsatz "einen hohen Preis zahlen". Präsidentensprecher Sean Spicer sagte, man habe Hinweise darauf, dass es zu einen C-Waffen-Einsatz kommen könne, dessen Folge ein Massenmord an Zivilisten wäre. Daraufhin waren entsprechende Vorwürfe der Rebellen erwartet worden, um den USA den Anlass für ein Eingreifen zu geben.

US-Luftschläge nach Giftgasangriff auf Rebellengebiet
Nach US-Angaben hatten syrische Truppen bereits am 4. April bei einem Luftangriff auf ein Rebellengebiet Giftgas eingesetzt und dabei Dutzende Menschen getötet. Präsident Donald Trump hatte daraufhin sofort eine syrische Luftwaffenbasis bombardieren lassen. Assad bestritt einen Giftgaseinsatz, zweifelsfrei bewiesen wurde er bisher nicht.

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