"Ganz nach oben"

Trump will US-Atomwaffenarsenal ausbauen

Ausland
24.02.2017 10:31

US-Präsident Donald Trump will das Atomwaffenarsenal der USA ausbauen. Die Vereinigten Staaten seien in ihrer diesbezüglichen Kapazität zurückgefallen und müssten wieder "ganz nach oben" kommen, sagte er am Donnerstag. Den sogenannten New-START-Vertrag mit Russland zur Senkung der Zahl der strategischen Atomwaffen bezeichnete Trump als "einseitig" und als "weiteren schlechten Vertrag, den unser Land gemacht hat".

"Es wäre wundervoll, ein Traum, wenn kein Land Nuklearwaffen hätte, aber wenn Länder Nuklearwaffen haben, müssen wir wieder ganz nach oben kommen", so der US-Präsident in einem Reuters-Interview. Zugleich kritisierte er, dass Russland Marschflugkörper stationiert und damit Abrüstungsabkommen verletzt habe. Dies werde er mit Präsident Wladimir Putin erörtern, sollte er diesen treffen.

Die USA und Russland hatten sich 2011 im "New-START"-Vertrag zu der gemeinsamen Senkung der Zahl ihrer strategischen Atomwaffen auf 1550 Stück verpflichtet. Laut den US-Behörden verfüge Russland derzeit über 1796 Atomsprengköpfe, die USA über 1367.

US-Abrüstungsorganisation: "Trump schlecht informiert"
Trumps nunmehrige Ankündigung, das Atomwaffenarsenal auszubauen, stieß umgehend auf Kritik. "Trumps Aussagen legen wieder einmal nahe, dass er über Atomwaffen schlecht informiert ist und nur wenig von den unvergleichbaren Gefahren der Nuklearwaffen weiß", sagte Daryl Kimball, Chef der US-Abrüstungsorganisation Arms Control Association. Außerdem würden die USA neben Atombombern über 681 Trägerraketen verfügen, Russland hingegen nur über 508. Somit hätten die Vereinigten Staaten ein "deutlich größeres Sprengkopf-Ladepotenzial".

Der Kalte Krieg habe gezeigt, dass es "keine Gewinner im Rennen um Nuklearwaffen" geben könne, so Kimball. Trump und Putin müssten zusammenarbeiten, ihre exzessiven Atomwaffenarsenale abbauen und aufhören, Spannungen zu schüren.

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