Supermacht USA

“Trumperium”: Global 200.000 Soldaten stationiert

Ausland
21.03.2017 06:22

Die USA sehen sich oft als Weltpolizei - und gemessen an der globalen Verteilung ihrer Streitkräfte trifft das durchaus zu. Oberbefehlshaber und US-Präsident Donald Trump kann weltweit über 200.000 Soldaten in 177 Ländern verfügen. Mit zusätzlichen 54 Milliarden Dollar (gut 50 Milliarden Euro) bis 2018 - und somit insgesamt 654 Milliarden Dollar (knapp 610 Milliarden Euro) - werden die USA für ihr Militär so viel ausgeben wie China, Saudi-Arabien, Russland, Frankreich, Indien, Großbritannien, Japan, Deutschland und Südkorea in einem Jahr zusammen in ihre Truppen investieren.

Alleine 34.805 Angehörige des US-Militärs sind in Deutschland stationiert. Zum Vergleich: Das österreichische Bundesheer verfügt zumindest auf dem Papier im Fall einer Mobilmachung über eine Truppenstärke von 55.000 Mann (exlusive Reservisten). Die meisten US-Kräfte verrichten ihren Militärdienst allerdings auf Stützpunkten in Japan (39.345), berichtet die Datenwebsite "Visual Capitalist". 23.468 Soldatinnen und Soldaten sind in Südkorea stationiert, wo die Amerikaner bereits seit dem Koreakrieg in den 1950er-Jahren Stützpunkte unterhalten.

Europa als zentraler "Stützpunkt"
Tatsächlich sind aber die meisten Auslandssoldaten der USA in Europa eingesetzt. Neben dem Kontigent in Deutschland befinden sich 12.102 Angehörige der US-Streitkräfte in Italien, 8479 in Großbritannien, 3256 in Spanien, 842 in Belgien sowie Kontingente in Rumänien, Ungarn, Portugal, Frankreich, Griechenland, Norwegen, Polen und im Kosovo.

Afghanistan, Irak, Kuwait ...
Ein weiterer Schwerpunkt des weltweiten US-Engagements liegt im Mittleren bzw. Nahen Osten. In Afghanistan halten sich aktuell noch 9294 Militärangehörige auf, weitere große Kontingente sind im Irak, Kuwait, Bahrain oder Katar stationiert.

Am Höhepunkt des Irak-Engagements nach dem Krieg in den Jahren 2003 bis 2004 befanden sich über 157.000 GIs im Irak. 2008, als noch 146.000 US-Soldaten dort waren, einigten sich beide Länder auf einen Abzug der US-Truppen bis Ende 2011. Im Oktober 2011 erklärte US-Präsident Barack Obama den Irakkrieg offiziell für beendet, die letzten US-Kampftruppen gingen im Dezember.

Genau an diesem Rückzug übt Obamas Nachfolger Kritik. "Wir hätten sicherlich nie gehen sollen, niemals", sagte Trump am Montag bei einem Treffen mit dem irakischen Regierungschef Haidar al-Abadi im Weißen Haus. Derzeit sind noch knapp 4600 US-Soldaten im Irak, einschließlich Militärberatern etwa 6000.

Wehrpflicht 1973 abgeschafft
Rund 800 Militärbasen unterhält das US-Verteidigungsministerium weltweit und lässt sich diese insgesamt 100 Milliarden Dollar (rund 93 Milliarden Euro) pro Jahr kosten. Mit mehr als zwei Millionen Soldaten verfügt Trump über eine schlagkräftige Truppe, die es allerdings auch schon unter seinen Vorgängern gab. Die US-Streitkräfte sind heute eine Berufsarmee, die allgemeine Wehrpflicht existierte in den Vereinigten Staaten bis 1973.

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