Brutale Dressur

Zoo Hannover quält Jungelefanten für Shows

Tierecke
05.04.2017 10:25

Nicht nur Zirkusse quälen Tiere, damit sie Kunststücke aufführen. Das hat jetzt die Tierschutzorganisation PETA aufgedeckt. Von ihr heimlich gedrehte Aufnahmen belegen, dass Mitarbeiter des Zoos Hannover Jungelefanten mit brutalen Mitteln Tricks beibringen. Die Dickhäuter werden geschlagen und gestoßen, damit sie sich später in Shows, die einer Zirkusvorstellung ähneln, setzen, drehen oder auf die Hinterbeine stellen. Von Tierschützern wird diese Art der Dressur scharf kritisiert, der Zoo weist die Vorwürfe zurück.

Demnach seien die Übungen zur Durchführung medizinischer Untersuchungen notwendig. Damit die Zoobesucher nicht mitbekommen, wie aggressiv die Mitarbeiter mit den jungen Elefanten umgehen, passiere die Dressur laut PETA in einer Nebenanlage des Tiergartens.

In den schockierenden Filmaufnahmen ist zu sehen, wie einer der Pfleger ein Elefantenkalb mit Wucht auf den Kopf schlägt. Ein anderer Mitarbeiter zieht den dreijährigen Elefantenbullen "Taru" mit dem sogenannten Elefantenhaken - einem rund einen Meter langen Stab mit einer Doppelspitze aus Hartmetall - ruckartig nach oben und reißt ihn am Rücken. Auch Peitschen werden bei der Dressur eingesetzt.

Expertin: "Tiere leben in täglicher Angst"
PETA zeigte die Aufnahmen der renommierten US-Elefantenexpertin Carol Buckley. Der systematische Missbrauch der Tiere von klein auf könne zu lang anhaltenden traumatischen Schäden führen, wird sie in dem Video zitiert. Diese Art des Trainings diene nur einem Zweck, nämlich Zirkustricks zu erlernen, betonte Buckley, die durch ihren Einsatz gegen Haltungsbedingungen von Elefanten im Nepal bekannt geworden ist. Ihr Fazit: Die Dickhäuter im Zoo Hannover "leiden unter erlernter Hilflosigkeit und leben in täglicher Angst".

Naturgemäß anders sieht das der Geschäftsführer des Erlebniszoos Hannover, Andreas Casdorff. Er weist die Anschuldigungen von PETA zurück. "Wir müssen unsere Elefanten erziehen, verletzen sie dabei aber weder körperlich noch seelisch", betonte er. Die Pfleger würden die Tiere nicht schlagen - "es geht um eine Art Stupsen", so Cardorff. Die Filmaufnahmen der Tierschutzorganisation sprechen freilich eine ganz andere Sprache ...

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