Personalmangel akut

Kein Winter, kein Glatteis – trotzdem Gangbetten!

Österreich
27.07.2017 16:50

Der böse Winter muss in Wiens Spitälern ständig als Ausrede für Gangbetten herhalten. Doch auch jetzt, im Hochsommer, liegen Patienten wieder auf den Fluren. Der Personalmangel ist kaum noch zu leugnen ...

Weihnachten, Grippewelle, Glatteis. Jedes Jahr im Winter hören die Wiener die gleichen Ausreden, wieso es zu Gangbetten kommt. Sie hören sie von Politikern und vom Krankenanstaltenverbund. Jetzt im Hochsommer wird offensichtlich: Die Probleme liegen nicht am Christkind und nicht an gemeinen Viren, sie haben mit Personalproblemen und Missmanagement zu tun.

"Das ist absolut würdelos!"
Der "Krone" liegen aktuelle Fotos und Berichte über Patienten vor, die auf Fluren liegen müssen, weil die Zimmer überbelegt sind. Oder weil es zu wenig Personal gibt. "Sogar in der Besucherecke haben sie Patienten untergebracht", schildert Helmut S., der seinen Vater im SMZ Ost besucht. "Hier liegen ältere Personen in Erwachsenenwindeln neben Besuchern, die sich unterhalten. Keine Privatsphäre und keine Ruhe. Das ist absolut würdelos!" Überhaupt fällt dem Wiener auf: "Es sind immer ältere Patienten, die auf den Gängen liegen."

Begründung: "Akutrettungsanfahrten und akute Aufnahmen"
Weil im Juli Weihnachten als Ausrede wegfällt, heißt es vom Krankenanstaltenverbund jetzt: "Bedingt durch Akutrettungsanfahrten und akute Aufnahmen sind Notbetten kurzfristig nicht immer vermeidbar. An einer Abteilung waren zum Zeitpunkt der Anfrage fünf Patienten in Notbetten untergebracht." Die weiteren Pläne, die aber nicht greifen: "Enges Monitoring, Bettenbelagsmanagement, interdisziplinäre Belegungen, forciertes Entlassungsmanagement."

Michael Pommer, Kronen Zeitung

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