Zwist am Höhepunkt

Rot-Blau: Das wird in Wien echt nichts mehr

Österreich
31.08.2017 06:00

Zumindest in Wien brauchen weder SPÖ noch die FPÖ einen Kriterienkatalog: Das mit den beiden Parteien wird (mit diesen Protagonisten) echt nichts mehr. Die Freiheitlichen nutzen die Nachfolgedebatte rund um Michael Häupl gnadenlos aus, Sybille Straubinger (SPÖ) rückt zur Verteidigung aus. Und das durchaus kurios.

Was auch immer Rot-Blau im Bund für Chancen hat (oder eben auch nicht), in Wien ist man bekanntlich bis auf die Grundfeste zerstritten. Vor allem die Freiheitlichen nutzen die - wohl zeitlich etwas unglücklich - wieder aufgekeimte Nachfolgedebatte rund um den Bürgermeister aus. Der Rückzug Häupls ist für Heinz-Christian Strache nicht nur "erfreulich", er fordert auch "vorgezogene Neuwahlen auf Wiener Landesebene". Häupl kommentierte das so: "Das wurde schon dreimal beantragt und abgelehnt."

"FPÖ-Pleite-Politik nicht mit Häupls Erfolgsstory gleichzusetzen"
Schützenhilfe gegen die Blauen bekommt Häupl naturgemäß von seiner Landesparteisekretärin Sybille Straubinger. Die wirft sich für ihren Chef mit vollem Einsatz in die Schlacht. "Die FPÖ-Pleite-Politik ist nicht mit Häupls Wiener Erfolgsstory gleichzusetzen", schreibt sie in Aussendungen, "Häupls Leistungen und seine Arbeit für Wien sind mit der lebenswertesten Stadt der Welt untrennbar verbunden."

Was folgt, sind Aufzählungen seiner Erfolge, die man in dieser Tonart sonst nur von Nachrufen kennt. So hat "unser Bürgermeister Wien seit dem Amtsantritt im Jahr 1994 zu einer der attraktivsten Städte gemacht". Vielleicht ist es auch dieser Würdigungs-Poesie geschuldet, dass Häupl abseits von Terminen mittlerweile Witze über seine Grabreden reißt.

Michael Pommer, Kronen Zeitung

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