Kaum Arteriosklerose

Amazonas-Volk hat die gesündesten Herzen der Welt

Wissenschaft
20.03.2017 08:44

Ein US-Forscherteam hat herausgefunden, dass die Arterien von Amazonas-Ureinwohnern in Bolivien gesünder sind als bei allen anderen bisher gemessenen Menschengruppen. Im Schnitt seien die Blutgefäße eines 80-jährigen Ureinwohners so geschmeidig wie die eines Mittfünfzigers aus den USA, berichten die Wissenschaftler.

Sie wiesen kaum Anzeichen von Arteriosklerose (Arterienverkalkung, Anm.) auf, schreiben die Wissenschaftler im Fachjournal "The Lancet". Vermutlich sei die Ernährung - wenig gesättigte Fettsäuren, viele Ballaststoffe - sowie extrem viel Bewegung und weitestgehender Verzicht aufs Rauchen für die gute Herzgesundheit der Ureinwohner verantwortlich, so das Team um Hillard Kaplan von der University of New Mexico.

Die US-Forscher untersuchten für ihre Studie 705 ältere Mitglieder des Tsimane-Stammes. Sie machten computertomografische Aufnahmen der Arterien und maßen Cholesterin-, Blutzucker- und Blutdruckwerte. Dabei stellten sie fest, dass 85 Prozent der 40- bis 94-jährigen Probanden keinerlei Risiko für Herzkrankheiten aufwiesen. Zum Vergleich: Bei älteren Amerikanern liegt die Rate bei nur 14 Prozent. Von den Ureinwohnern können sich auch Europäer einiges abschauen, sagen deutsche Experten.

Viele Kohlehydrate, wenig Fleisch und Fett
Fast drei Viertel des Tsimane-Speiseplans besteht demnach aus Kohlenhydraten und Ballaststoffen - in Form von Reis, Maniok, Kochbananen, Mais, Nüssen und Früchten. Hinzu kommen wenig Proteine durch Fleisch und Fisch (14 Prozent) und ebenso wenig Fett.

Während Menschen in Industriegesellschaften zudem mehr als die Hälfte ihres Tages sitzend verbringen, ruhen sich die Tsimane nur in zehn Prozenten ihrer Tageszeit aus. Die restliche Zeit jagen und fischen sie oder beschäftigen sich mit dem Anbau von Getreiden.

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