Mittels "Spitzer"

Astronomen finden erdgroßen “Eiskugel”-Planet

Wissenschaft
30.04.2017 07:01

Im Sternbild Schütze haben Forscher einen Exoplaneten entdeckt, der die Masse unserer Erde hat und in etwa im gleichen Abstand um sein Zentralgestirn kreist, wie der Blaue Planet um die Sonne. Leben - so wie wir es kennen - dürfte auf dem 13.000 Lichtjahre entfernten Planeten mit der Katalognummer OGLE-2016-BLG-1195Lb aber nicht möglich sein, da es auf ihm unwirtlich kalt ist.

Wie die US-Raumfahrtbehörde NASA auf ihrer Website berichtet, dürfte auf der Oberfläche von OGLE-2016-BLG-1195Lb eine Temperatur von minus 240 Grad Celsius herrschen, weshalb die Forscher dem Planeten, der unter anderem mithilfe des Weltraumteleskops "Spitzer" (Bild unten) gefunden wurde, auch den Spitznamen "Eiskugel" verpasst haben.

Dass auf es auf dem "Eiskugel"-Planeten derart kalt ist, ist laut Angaben der Wissenschaftler dem Umstand geschuldet, dass es sich bei seinem Zentralgestirn (OGLE-2016-BLG-1195La) vermutlich um einen nur schwach leuchtenden, sogenannten Braunen Zwerg handelt, der nur 7,8 Prozent der Masse unserer Sonne besitzt.

Verkappte, vergleichsweisekalte Sonnen
Braune Zwerge sind astronomische Objekte, die eine Sonderstellung zwischen Planeten und Sternen einnehmen. Sie entstehen wie Sterne in Staub- und Gaswolken, allerdings verdichtet sich ihre Masse nicht so stark, dass es - wie bei der Sonne - zu einer thermonuklearen Zündung in ihrem Kern kommt. Dadurch entwickeln sie sich quasi zu verkappten Sonnen, bleiben vergleichsweise kalt und glosen daher nur in Rot- und Brauntönen.

"Spitzer" kreist seit über 13 Jahren im All
Das Weltraumteleskop "Spitzer" ist bereits seit August 2003 auf Patrouille im Weltall und soll vor allem die Vorgänge bei der Entstehung von Planetensystemen erforschen. Das Infrarot-Observatorium fängt elektromagnetische Strahlung auf, die die Erdatmosphäre größtenteils nicht durchdringen könnte.

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