Mission missglückt

Japan scheiterte mit Weltraumschrott-Projekt KITE

Wissenschaft
06.02.2017 14:30

Die japanische Raumfahrtbehörde JAXA ist mit ihrem neuen System zum Einsammeln von Weltraumschrott gescheitert und hat damit einen weiteren Misserfolg erlitten. "Es ist sicherlich enttäuschend, dass wir die Mission beendet haben, ohne eines der Hauptziele zu erreichen", sagte der JAXA-Wissenschaftler Koichi Inoue am Montag in Tokio. Er und sein Team wollten eigentlich mit einem langen Stahlseil Schrott aus der Erdumlaufbahn einsammeln.

Mehr als 100 Millionen Schrottteile, darunter ausgemusterte Ausrüstung alter Satelliten oder Teile von Raketen, umkreisen die Erde. Sie stellen eine potenzielle Gefahr für die Raumfahrt dar. Für das Kounotori Integrated Tether Experiment (KITE) hatten JAXA-Forscher hatten zusammen mit einem Fischereinetzproduzenten eine elektrodynamische Stahlleine entwickelt, die den umherfliegenden Weltraumschrott abstoppen und in eine tiefer gelegene Umlaufbahn befördern sollte. Beim Eintreten in die Erdatmosphäre sollten die Schrottteile dann verglühen und so gefahrlos entsorgt werden.

Die 700 Meter lange Leine aus Stahl und Aluminium sollte vom japanischen Raumtransporter HTV-6 ausgeworfen werden, der im Dezember mit Tonnen von Nachschub zur Internationalen Raumstation ISS gestartet war. Trotz tagelanger Versuche gelang es aber nicht, innerhalb des einwöchigen Zeitfensters der KITE-Mission das System zur Entfernung von Weltraumschrott in Gang zu bringen. "Wir glauben, dass die Leine nicht ausgerollt wurde", sagte Inoue. Am Montag kehrte der Raumtransporter, der am 27. Jänner von der ISS abgedockt ist, schließlich zur Erde zurück.

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