4,4-km-Brocken

Riesiger Asteroid “Florence” flog an Erde vorbei

Wissenschaft
01.09.2017 14:08

Am Freitag, um exakt 14.06 Uhr MESZ, ist der bis dato größte Asteroid in der Geschichte der systematischen Beobachtungen von potenziell gefährlichen Objekten im All an der Erde vorbeigerast. Laut Angaben der US-Raumfahrtbehörde NASA passierte der Asteroid "(3122) Florence", der einen mittleren Durchmesser von rund 4,4 Kilometern hat, in einer Entfernung von sieben Millionen Kilometern unseren Planeten.

Das entspricht in etwa der 18-fachen Enfernung Erde-Mond, wie die NASA auf ihrer Website berichtet. Bei "(3122) Florence" handelte es sich laut Angaben ihrer Experten um einen Asteroiden vom sogenannten Amor-Typ. Diese kreuzen die Erdbahn nicht, kommen ihr aber nahe. Am Himmel strahlte "Florence" dabei deutlich heller als der 650 Meter große Asteroid "2014 JO25", der im April in einer Entfernung von etwa 1,8 Millionen Kilometern an der Erde vorbeirauschte.

Zuletzt 1890 der Erde so nahe gekommen
Angaben der NASA zufolge ist "Florence" der Erde zuletzt anno 1890 so nahe gekommen. Manche Asteroiden fliegen aber durchaus näher an unserem Planeten vorbei. So wird der Asteroid "2012 TC4" am 12. Oktober in rund 43.000 Kilometern Entfernung - ein Achtel der Distanz zum Mond - die Erde passieren. Allerdings ist er mit einem geschätzten Durchmesser von 30 Metern um ein Vielfaches kleiner als "Florence".

Nach Florence Nightingale benannt
Der nach der britischen Sozialreformerin Florence Nightingale (1820 bis 1910) benannte kosmische Brocken wurde am 2. März 1981 vom Astronomen Schelte John "Bobby" Bus am Siding-Spring-Observatorium im australischen Coonabarabran (Bild unten) entdeckt. Der 1956 geborene Forscher hat zahlreiche Himmelskörper entdeckt, ein Asteroid wurde ihm zu Ehren sogar "(3254) Bus" getauft.

Laut Paul Chodas vom Center for Near-Earth Object Studies (CNEOS) am Jet Propulsion Laboratory der NASA im kalifornischen Pasadena war "Florence" der größte Asteroid, der unseren Planeten derart nahe passiert, seit das NASA-Programm zur Erkennung und Verfolgung erdnahen Asteroiden gestartet wurde. Der kosmische Brocken wird seit mittlerweile fast 40 Jahren beobachtet und seine Bahn (siehe unten) ist daher sehr genau bekannt.

NASA plante Radarmessung des Asteroiden
Zahlreiche Teleskope - darunter auch das 70-Meter-Teleskop (Bild unten) des Goldstone Deep Space Complex, einer Antennen-Anlage in der Mojave-Wüste im Süden Kaliforniens - haben den Vorbeiflug von "Florence" beobachtet, die NASA plante zudem Radarmessungen des kosmischen Brockens. Wolkenfreier Himmel vorausgesetzt, lässt sich der Asteroid, der in flottem Tempo im Grenzgebiet der Sternbilder Wasserman, Delfin und Fohlen unterwegs sein wird, am Abend von geübten Beobachtern sogar mit einem guten Fernglas erspähen.

"Stellt keinerlei Gefahr für die Erde dar"
Trotz seiner Größe stelle der Asteroid "Florence" keinerlei Gefahr für unsere Erde dar, so Forscher der NASA. "Viele uns bekannte Asteroiden flogen an der Erde näher vorbei, doch keiner davon war von vergleichbarer Größe", wurde NASA-Experte Chodas im Vorfeld des Vorbeiflugs auf der Website der US-Raumfahrtbehörde zitiert.

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