Organische Moleküle

Zutaten für Leben auf Zwergplanet Ceres entdeckt

Wissenschaft
19.02.2017 07:03

Der ferne Zwerplanet Ceres eignet sich möglichweise als Heimat außeriridischer Lebensformen. Das legen jedenfalls Daten nahe, die die US-Raumsonde "Dawn" zur Erde gefunkt hat. Mit ihnen ist es Forschern jetzt erstmals gelungen, organische Verbindungen - die Schlüsselzutaten für Leben so wie wir es kennen - an einigen Stellen auf der Oberfläche von Ceres nachzuweisen.

Die Auswertung der Messdaten würde auf das Vorhandensein von organischen Molekülen, sogenannten aliphatischen Kohlenwasserstoffen hindeuten, berichtet ein Team um Maria Cristina De Sanctis vom Nationalen Institut für Astrophysik (INAF) in Rom im Fachjournal "Science". Die genau Zusammensetzung sei noch unklar, die Messwerte würden aber auf teerähnliche Substanzen hinweisen, berichten die Wissenschaftler.

Ozean aus Wasser unter einer dicken Eiskruste?
Man nimmt an, dass Ceres über seinem inneren Gesteinskern eine dicke Eiskruste besitzt, unter der sich möglicherweise sogar ein Ozean aus Wasser verbirgt. Eventuell könnte der Zwergplanet, der Wasserdampf ins All speit, deshalb sogar eine hauchdünne Atmosphäre haben, vermuten einige Astronomen.

Für das Team um De Sanctis ist daher klar: Dank schon früher entdeckter Substanzen und der nun gefundenen, organischen Moleküle reihe sich Ceres in jene Gruppe von Himmelskörpern ein, auf denen primitive Formen von Lebens existieren könnte. Für die Suche nach Leben im All habe der Fund daher große Bedeutung, erläutert Koautorin Simone Marchi vom Southwest Research Institute in San Antonio (USA). "Auf Ceres finden sich Hinweise auf Ammoniakhydrat, Wassereis, Karbonatgesteine, Salze und nun auch organische Substanzen. Die neue Entdeckung von 'Dawn' zeigt, dass Ceres alle wesentlichen Zutaten für Leben enthält", so die Forscherin.

Zwergplanet wurde vor über 200 Jahren entdeckt
Ceres - benannt nach der römischen Göttin des Ackerbaus - ist der größte Körper im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Seine Größe war es auch, die ihn zum ersten entdeckten Asteroiden machte - anno 1801 spürte der italienische Astronom Giuseppe Piazzi den Himmelskörper in der Neujahrsnacht auf. Mit einem Äquatordurchmesser von rund 940 Kilometern ist Ceres das größte Objekt im sogenannten Asteroiden-Hauptgürtel .

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